Unterrichtsbeobachtung – Tiefenstrukturen im Blick
Mit den folgenden zwei Werkzeugen arbeitest du entlang der drei IBBW-Tiefenstrukturen Kognitive Aktivierung, Konstruktive Unterstützung und Strukturierte Klassenführung – inklusive Items wie „klarer Fokus auf zentrale Inhalte“, „Ermittlung des aktuellen Verständnisses“ und „störungsarmer Unterricht“ :contentReference[oaicite:0]{index=0}.
Tool 1: Erhebung & Ziele (Spinnennetze mit CSV-Export)
Das Tool bildet die Items der drei Cluster ab und erzeugt pro Cluster ein Radar-Spinnennetz. Du erfasst für jedes Item eine Ausprägung (Skala 1–4 / 0–5 / 0–10), ergänzt Notizen zur Beobachtung und definierst oben ein übergeordnetes Ziel sowie Teilziele zur konkreten Umsetzung im Unterricht.
- Bedienung: Skala wählen → Items je Cluster bewerten → Notizen eintragen → Ziel/Teilziele formulieren → als CSV exportieren (später wieder importierbar).
- Visualisierung: Die Radarfläche zeigt Muster pro Cluster (z. B. Lücken bei 1.3 „vertiefte Auseinandersetzung“) :contentReference[oaicite:1]{index=1}.
- Doku & Iteration: CSV dient als Entwicklungsprotokoll über mehrere Stunden/Sequenzen hinweg.
Tool 2: Vergleich & Überlagerung (bis zu 5 Datensätze)
Hier überlagerst du bis zu fünf CSV-Datensätze als farbige Flächen: ideal für T1/T2-Entwicklungen (vor/nach einer Unterrichtsreihe) oder Beobachtungsvergleiche (Selbst vs. Peer/Schülerfeedback).
- Bedienung: Bis zu fünf CSVs laden (Reihenfolge = Legende), Skala passend wählen, Radar pro Cluster lesen.
- Export: Alle Scores als Gesamt-CSV sichern (für Dokumentation/Portfolio).
- Lesebeispiel: Blaue Fläche (T1) vs. orange Fläche (T2) → Zuwächse sofort sichtbar; bei Selbst/Peer-Vergleich liefern Abweichungen Gesprächsanlässe.
cluster,id,score
(z. B. 1,1.3,3
).
Die Cluster/IDs entsprechen dem IBBW-Bogen (z. B. 1.1–1.4; 2.1–2.4; 3.1–3.3) :contentReference[oaicite:3]{index=3}.
Didaktischer Mehrwert (für beide Tools)
- Datenbasierte Reflexion: Vom Eindruck zur Evidenz – Items sind eng an Qualitätsmerkmalen des Unterrichts ausgerichtet :contentReference[oaicite:4]{index=4}.
- Zielgerichtete Entwicklung: Ziele/Teilziele mit konkreten Items koppeln → nächste kleine Intervention planen und später im Vergleich prüfen.
- Feedback-Kultur: Selbst-/Fremdbilder transparent machen; Gesprächsanlässe entstehen aus sichtbaren Differenzen statt aus Bauchgefühl.
- Teamlernen & Transfer: Niedrige Items identifizieren → Peer-Hospitation, Micro-Teaching, Material-Sharing, Kollegiale Beratung.
- Schülerpartizipation: Ergebnisse (aggregiert) rückspiegeln; Lernenden zeigen, welche Tiefenstrukturen sichtbar wurden und wo sie mitgestalten können.
Gute Praxis & Hinweise
- Skalen konsistent halten: Für Zeit-/Perspektivvergleiche dieselbe Skala verwenden.
- Kontext notieren: Lerngruppe, Thema, Setting als Kurznotiz – macht Ergebnisse vergleichbar.
- Klein starten: Erst zwei Datensätze (T1/T2 oder Selbst/Peer), später erweitern.
- Datenschutz: CSVs anonym/aggregiert behandeln; Ablage klären.
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