Designfunktionen
Was sind Designfunktionen – und wozu?
Designfunktionen beschreiben, welche Aufgaben ein Produkt-Design gleichzeitig erfüllen soll. Ein gutes Design ist nicht nur hübsch, sondern zweckmäßig, sicher, verständlich, herstellbar, bezahlbar – und es vermittelt Bedeutungen. Die Funktionen helfen dir, ein Produkt systematisch zu beurteilen: von der reinen Nutzung (Gebrauch & Ergonomie) über Gestalt & Bedeutung (Ästhetik, Symbolik, Kommunikation) bis hin zu Rahmenbedingungen (Sicherheit, Ökologie, Ökonomie, Fertigung, System/Interaktion).
So nutzt du die Designfunktionen in der Analyse
- Starte beim Zweck: Was soll das Produkt konkret leisten – und für wen?
- Dann nach außen: Passt es in Hand/Körper (Ergonomie) und wirkt es stimmig (Ästhetik)?
- Was „sagt“ es? Welche Botschaft und Hinweise sendet Produkt + Verpackung (Symbolik/Kommunikation)?
- Verantwortung prüfen: Sicherheit, Umweltwirkung, Preis-Leistung – sind die Entscheidungen nachvollziehbar?
- Machbarkeit & System: Ist das Produkt herstellbar, wartbar und mit anderem kompatibel (Fertigung/System)?
Tipp: Funktionen bedingen sich oft (z. B. Robustheit ↔ Gewicht). Gute Entwürfe balancieren Zielkonflikte.
Designfunktionen – kurz erklärt
- Gebrauchsfunktion
- Was kann das Produkt? Erfüllt es seinen Zweck zuverlässig und verständlich?
- Ergonomische Funktion
- Passt es zu Hand, Körper, Blick und Bewegung der Nutzer:innen? (Größe, Gewicht, Haptik)
- Ästhetische/Formale Funktion
- Wie wirken Form, Proportion, Farbe, Material, Oberfläche, Sound? Erzeugt es Reiz & Wiedererkennbarkeit?
- Symbolische/Semantische Funktion
- Welche Bedeutungen/Assoziationen transportiert es (z. B. Marke, Figur, Werte, Status)?
- Kommunikations-/Informationsfunktion
- Wie vermittelt es Hinweise (Bedienung, Warnungen, Altersempfehlung) – Produkt & Verpackung?
- Sicherheitsfunktion
- Schutz vor Verletzung/Gefährdung, Einhaltung von Normen (z. B. EN 71, CE), Materialverträglichkeit.
- Ökologische/Nachhaltigkeitsfunktion
- Materialwahl, Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Recycling, Verpackung, Transport.
- Ökonomische Funktion
- Kostenrahmen, Preis-Leistungs-Verhältnis, Zielgruppe/Preissegment, Variantenmanagement.
- Fertigungs-/Montagefunktion
- Herstellbarkeit (z. B. Spritzguss), Teilegeometrie, Toleranzen, Lackierung/Bedruckung, Qualitätssicherung.
- System-/Interaktionsfunktion
- Kompatibilität mit Zubehör, Modularität, Austauschbarkeit, Erweiterbarkeit.
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